Stand der Digitalisierung

[2015/07/22]

Bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit

Kinemathek-Chef Rother beklagt die unzureichende finanzielle Ausstattung der Filmarchive

Im Gespräch mit Anke Westphal von der Berliner Zeitung beklagt Rainer Rother, künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek und Vorsitzender des Kinematheksverbunds, dass die filmarchivarischen Einrichtungen in Deutschland mit ihren finanziellen Mitteln „bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und auch darüber hinaus gefordert“ seien. Die fehlenden Mittel zur Bewahrung des filmischen Erbes gefährdeten damit auch die wirtschaftliche Existenz der filmtechnischen Betriebe.

Rother fordert daher für die Filmerbe-Institutionen ein ausreichend hohes Budget, langfristige Planungssicherheit sowie „feste – und größere – Haushaltsposten für die Digitalisierung des Filmerbes.“ Er begrüßt die Empfehlung des im Auftrag der Filmförderungsanstalt erstellten Gutachtens, jährlich mindestens zehn Millionen Euro Digitalisierungsgelder bereitzustellen. „Das ist ein Beginn; dieses Programm, das wir uns wünschen, würde in seinen Konditionen, die ja wesentlich den Empfehlungen des Kinematheksverbundes folgen, abdecken, was Filmgeschichte eigentlich bedeutet.“

Digitalisiert werden sollten Filme aller Gattungen und Genres aus allen Perioden der Filmgeschichte – sowohl Filme, die aus konservatorischer Sicht digital gesichert werden müssen, als auch solche, die von Kuratoren etwa für Aufführungen und Ausstellungen nachgefragt werden, sowie Filme, die sich weiterhin wirtschaftlich auswerten lassen. (Berliner Zeitung, 20.7.2015)

Das vollständige Gespräch hier.

Permalink: filmerbe.org/ref/?201,162

frühere/spätere Versionen

  • Erneut nur geringe Fortschritte bei der Digitalisierung – Keine Verbesserung beim Online-Zugang  (Dezember 2020)
  • Leichte Fortschritte bei der Digitalisierung – Keine Verbesserung beim Online-Zugang  (Oktober 2019)
  • Schleppende Digitalisierung – Kaum Fortschritte beim Online-Zugang  (Oktober 2018)
  • Erst ganz am Anfang – Digitalisierung des deutschen Filmerbes  (Januar 2018)

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