Der beschwerliche Weg ins Netz
Zugang zum Filmerbe über Video-Streaming – Überlegungen des Deutschen Filminstituts
10. Januar 2021. – Das im Dezember 2020 erschienene dritte Heft des 44. Jahrgangs der Fachzeitschrift BIBLIOTHEK. Forschung und Praxis behandelt schwerpunktmäßig das Videostreaming. David Kleingers schreibt über die Strategien im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt (DFF) zur Zugänglichmachung des Filmerbes. Kleingers ist Redaktionsleiter bei dem 2005 gestarteten Filmportal.de, heute „größte, öffentlich und kostenfrei zugängliche Nationalfilmografie Europas.“ (S. 4)
Seit vielen Jahren engagiert sich das DFF in der Erfassung und Veröffentlichung von Informationen zur deutschen Filmproduktion. Es beteiligt sich auch auf vielen Ebenen an der Entwicklung europäischer Normen und Standards sowie dem Aufbau von Plattformen wie dem European Film Gateway (EFG). „Vor einer wirklich umfänglichen Zugänglichkeit des filmischen Erbes im Internet“ (S. 5) seien aber einige Hürden zu überwinden.
Ein zentrales Problem seien Kleingers zufolge die rechtlichen Rahmenbedingungen sowohl in Deutschland als auf europäischer Ebene. So gebe es „immer noch kein einheitliches Vorgehen, um die Schutzdauer eines Filmwerkes zu ermitteln.“ (S. 10) Uneinheitlich sei auch die Bestimmung der Haupturheber eines Filmwerks. Zudem seien die Digitalisierung und die Bereitstellung der Filme mit erheblichen Kosten verbunden.
Schließlich weist Kleingers darauf hin, dass das DFF Video-Streaming in einem größeren Zusammenhang betrachtet: „So könnte ein flexibler Playout digitalen Materials via Video-Streaming dort ebenso sinnvoll in Ausstellungen, bei den hauseigenen Filmfestivals, in der Programmierung des Kinos, bei akademischen Lehrveranstaltungen, sowie in der Filmbildung und -vermittlung zur Anwendung kommen.“ (S. 13) Ziel seien Online-Plattformen mit einer „sinnvoll kontextualisierten Veröffentlichung“ (S. 12) von Filmen.
Zitiert nach dem Preprint der Zeitschrift BIBLIOTHEK – Forschung und Praxis, 2020, AR 3386 Kleingers
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