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[2021/01/03]

Eine Mammutaufgabe

Wie geht es beim Bundesarchiv mit der digitalen Filmbenutzung weiter?

4. Januar 2021. – Das im Dezember 2020 erschienene dritte Heft des 44. Jahrgangs der Fachzeitschrift BIBLIOTHEK. Forschung und Praxis ist dem Schwerpunkt Videostreaming gewidmet. Anna Bohn als Gastherausgeberin hat eine Vielzahl von Beiträgen zusammengetragen, die u.a. auch das Thema „Sicherung des Filmerbes“ im weitesten Sinne behandeln. Als erster Text seien hier die Überlegungen von Adelheid Heftberger vorgestellt, die im Bundesarchiv das Referat Filmbenutzung leitet: „Eine lohnende Mammutaufgabe – Rahmenbedingungen der digitalen Filmbenutzung im Bundesarchiv.“

Das Bundesarchiv verwahrt rund 150.000 Filme. Der zentrale digitale Einstieg in die Filmrecherche bildet die Datenbank „Benutzungsmedien Film Online“. Sie enthält aber nur wenige filmografische Daten und ist zudem fehlerbehaftet. Heftberger stellt eine Verbesserung der Recherchemöglichkeiten in Aussicht; an einer „direkten Verknüpfung mit der Sammlungsdatenbank Basys 3-Film“ werde derzeit gearbeitet.

Außerdem baue das Bundesarchiv derzeit die Infrastruktur für die digitale Sicherung und Langzeitsicherung aus; ein Schwerpunkt liege auf rechteeigenen Filmwerken. In Arbeit sei auch ein Konzept zur Digitalisierung on demand.

In einem auf fünf Jahre angelegten Projekt „Systematische Rechteklärung des Filmbestands“ soll der Rechtestatus von mindestens 8.000 Filmwerken geklärt werden.

Heftberger beklagt, dass zu viele Ressourcen in die manuelle Katalogisierung der Filme fließen und es keine Verbundkatalogisierung gebe. Filmografische Quellen könnten daher nicht automatisiert übernommen werden (Linked Open Data).

Im „Aufbau eines vielschichtigen digitalen Archivs“ sieht Heftberger die Zukunft des Filmarchivs: „Nicht nur Filmwerke selbst sollten abspielbar (und wenn möglich herunterladbar) sein, sondern sie sollten in eine Online-Konzeption eingebettet sein, die auch das Entdecken von bisher unbekannten Quellen fördert, die Visualisierung von Metadaten erlaubt sowie Themenportale umfasst, die eine Kontextualisierung des einzelnen Werks oder eines Ausschnitts ermöglicht.“ (S. 9) So soll es im Bundesarchiv zukünftig möglich sein, über die Filmdatenbank Videos aufzurufen.

Zitiert nach dem Preprint der Zeitschrift BIBLIOTHEK – Forschung und Praxis, 2020, AR 3376 Heftberge

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